Die Scheinerblende, auch Hartmannblende genannt, ist eine einfache, exakte und nahezu kostenlose Methode zur Fokussierung von Astrofotos. Sie eignet sich besonders gut für mittlere und lange Teleobjektive und Teleskope. Der Vorteil der Scheinerblende ist, dass im Gegensatz zu anderen Fokussier-Techniken keine Sterne benötigt werden.
Das Prinzip ist ganz einfach:
Die Blende mit den drei Löchern wird vor das Objektiv gesetzt. Beim Blick durch das Okular entsteht ein Dreifachbild des Sterns. Bei exakter Fokussierung ist das Dreifachbild verschwunden und der Stern erscheint als runde Scheibe.
Die Praxis:
Ein Stern erscheint zunächst als drei einzelne, dunkele Scheiben, die sich mit zunehmender Nähe zum Fokus verkleinern und heller werden, bevor sie sich zu einem Lichtpunkt vereinen. Für schwache Sterne reicht die durch die Löcher einfallende Lichtmenge unter Umständen nicht aus, um eine sichere Fokussierung durchzuführen. In diesem Fall muss man einen helleren Stern zur Fokussierung suchen und danach auf den gewünschten Ausschnitt zurückschwenken.
Bauanleitung für Spiegelteleskope und Spiegelobjektive
Man nimmt ein Stück Pappe oder eine dünne Kunststoffplatte und zeichnet einen Kreis mit dem Durchmesser der Optik. Nun zeichnet man einen Kreis der den Fangspiegel markiert. Ausgehend vom Mittelpunkt teilt man den Kreis in drei gleiche Teile auf. Auf diese drei Achsen kommt jeweils ein Kreis mit dem 1/4 Durchmessers der Optik. Diese Kreise werden genau auf der Mitte zwischen Aussenkante Fangspiegel und Aussenkante Optik positioniert. Man kann das auch sehr gut auf der Zeichnung oben rechts erkennen. Sollte der Durchmessers des Fangspiegel zu groß sein, so dass der viertel Optikdurchmesser sich mit dem Kreis des Kangspiegels überschneidet, dann muss der Kreis kleiner gewählt werden. Die folge ist, das die Sterne dunkler erscheinen.
Nun schneidet man die drei Kreise sauber aus. An den Aussenkreis müssen Klebelaschen für einen Befestigungsring angebracht sein.