Charlie Duke am 30.05.2019
Bei einem Kurzbesuch in der Pfalz bei meinen Freunden Anna und Jörg sind wir am 30. Mai 2019 ins Technik Museum Speyer gegangen. Neben den vielen Autos, Maschinen, Motorrädern und Flugzeugen hat das Technik Museum Europas größte Raumfahrtausstellung.
Anlässlich 50 Jahre Mondlandung haben dort Moonwalker Charlie Duke (Apollo 16) und ESA Astronaut Matthias Maurer Vorträge gehalten.
Charlie Duke (Jahrgang 1935) war während der Apollo 11 Mission und der Mondlandung von Neil Armstrong und Buzz Aldrin am 20.06.1969 am ‚CapCom‘ (Capsule Communicator). 1972 landete er mit Apollo 16 selbst als zehnter und mit 37 Jahren der jüngster Mann auf dem Mond.
Charlie Duke schilderte die entscheidenden Momente vor und während der ersten Mondlandung. Er war nicht nur Augenzeuge sondern stand direkt in Verbindung mit Neil Armstrong und Buzz Aldrin. Da Duke schon bei Apollo 10 der CapCom war bestand Armstrong darauf, dass auch bei Apollo 11 bei der Landung der CapCom sein sollte. Im Kontrollzentrum in Huston hatte er über den einzigen Gesprächskanal eine direkte Verbindung und gab den beiden Astronauten das „go for landing“. Während der Landungsphase kam es zum berühmten "1201-Alarm", der zum Landeabbruch hätte führen müssen. Die Techniker aber interpretierten es als Falschmeldung und Duke gab das Kommando zum Fortsetzen des Landevorgangs.
"Die Anspannung im Kontrollraum war so unglaublich, dass bald das Dach weggeflogen wäre!"
Die Anspannung stieg als man merkte, dass der Treibstoff knapp wurde. Mit dem Funkspruch "30 seconds!" lagen die Nerven aller Beteiligten blank. Nach dem 1201- Alarm hatten Armstrong und Aldrin auf Handsteuerung umgestellt. An der vorgesehenen Landestelle waren große Felsbrocken zu sehen und Armstrong entschloss über diesen und den folgenden Krater hinweg zu fliegen. Das kostete noch mehr Treibstoff … acht Sekunden nach der 30-Sekunden-Warnung gab es zwischen den beiden Astronauten noch einen Informationsaustausch … Aldrin meldete: "contact light" … drei Sekunden später "engine stop." … 20 Sekunden später die Meldung: "The Eagle has landed." – geschafft!
Sofort kommentierte CapCom Charles Duke die Nachricht von der gelungenen Mondlandung mit einem Satz, der in Raumfahrtkreisen ebenso Legende ist: "Roger, Twank … Tranquility. We copy you on the ground. You got a bunch of guys about to turn blue. We're breathing again. Thanks a lot." ("Verstanden, Twank… Tranquility. Ist übertragen zur Bodenstation. Ihr habt hier einen Haufen Leute die schon drohten blau zu werden. Jetzt atmen wir wieder. Vielen Dank!").
Mit „Twank… Tranquility“, so erklärte es Duke, war die unplanmäßige Landestelle im Westen des Mare Tranquillitatis den Rufnahmen ‚Tranquility Base‘ gemeint. Durch die Anspannung und Aufregung verdrehte er die Buchstaben im Mund.
Kurze Zeit später war Charlie Duke bereits zu Hause, in der Nähe des Space Centers, bei seiner Frau Dorothy. "Wir hatten Schichtwechsel und ich habe den Ausstieg mit Dorothy und den beiden Kindern im Fernsehen verfolgt.“ Seine Frau Dorothy, mit der er seit 1963 verheiratet ist, hat ihn mit nach Speyer begleitet.
Als ‚Rooky‘ brach Duke mit Apollo 16 zusammen mit John Young, dem erfahrensten Astronauten der NASA und Ken Mattingly im April 1972 in Richtung Mond auf. Duke und Young landeten am 20. April 1972 auf dem Mond. Sie unternahmen drei ausgedehnten Exkursionen und machten viele Experimente. Dabei kam auch der Moonrover zum Einsatz.
Duke hat davon auch einen tollen Film gezeigt und auch von den Tücken der Schwerelosigkeit und der geringen Anziehungskraft des Mondes berichtet. Im war auch wichtig auf die vielen Verschwörungstheorien einzugehen und die verschiedenen Argumente zu wiederlegen.
„I was 1972 the youngest man on the moon, now I’m 83 years old, but always the youngest man on the moon“
Ein toller Vortrag, ein beeindruckender Mann, eine einmalige Lebensleistung!