bildstabilisatorViele Objektive besitzen einen sogenannten Bildstabilisator, der leichte Erschütterungen und Verwackelungen bei längeren Belichtungszeiten ausgleicht. Der Bildstabilisator ist in der Regel eine Linse im Objektiv, die mit Magneten oder Micromoteren bewegt wird. Die Linse kann sher schnell auf das Verwackeln reagieren, da sie sich in der Schwebe befindet. Ein Bildstabilisator macht bei längeren Belichtungszeiten und längeren Brennweiten im Freihand-Einsatz möglich. Das funktioniert jedoch nur, wenn sich das Motiv nicht zu schnell bewegt. Bei sich schnell bewegenden Motiven wird zwar das Objektiv stabilisiert, es entstehen aber trotzdem Bewegungsunschärfen.

Je nach Objektiv gibt es verschieden Einstellmöglichkeiten des Stabilisators. In der Regel korrigiert einer am Objektiv aktivierter Bildstabilisator in horizontaler und vertikaler Richtung. Bei einigen Modellen gibt es zusätzlich die Möglichkeit den Ausgleich nur in horizontaler oder nur in vertikaler Richtung einzustellen. Gerade wenn man mit dem Objektiv einem Motiv horizontal nachzieht sollte die Korrektur nur in vertikaler Richtung erfolgen.
Bei Canon-Objektive wird der Bildstabilisator mit IS (Image Stabilizer) bezeichnet. Bei Sigma steht das OS (Optical Stabilizer) und bei Nikon das VR (Vibration Reduction) für den Bildstabilisator.

Faustregel für den Freihandeinsatz mit Bildstabilisator

Belichtungszeit (t) = 1 / (Brennweite x Crop-Faktor)

Bsp.: Canon 7D und ein 200 mm Objektiv: t = 1 / (200 x 1,6) = 1 / 320 Sekunden

Alternativ gibt es auch Kameras, die den Bildstabilisator am Kamera-Sensor haben. Dies hat zwar den Vorteil, daß der Stabilisator allen Objektiven zu Verfügung steht. Er kommt immer erst zum Einsatz, wenn eine Aufnahme gemacht wird und nicht wenn man durch den Sucher blickt.

Bildstabilisator deaktivieren:

Es gibt aber mehrere Situationen bei denen man den Bildstabilisator deaktivieren sollte:

1. Wenn die Kamera auf einem Stativ montiert wird
2. Wenn länger wie eine Sekunde belichtet wird bzw. wenn das Kameraprogramm Bulb gewählt wurde
3. Wenn unter 1/1000 Sekunden belichtet wird.

Blende 2.8 statt Bildstabilisator:

Um länger im Freihand-Einsatz zu Belichten gibt es Objektive mit einer größeren Anfangsblende von z. Bsp. F/2.8. Die weit geöffnete Blende hat sowohl Einfluss auf die Tiefenschärfe als auch auf die Helligkeit. Dadurch dass mehr Licht durch das Objektiv kommt muss die Belichtungszeit nicht verlängert werden und ein Bildstabilisator ist nicht mehr zwingend notwendig. Der Nachteil ist aber die geringere Tiefenschärfe durch die weit geöffnete Blende. Das bedeutet, dass es nur einen kleinen Bereich gibt, der Scharf eingestellt werden kann. Somit muss die Fokussierung sorgfälltig vorgenommen werden. Die selektive Schärfe kann aber auch zur Motivgestaltung verwendet werden.

 

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